Guten Abend,
ich habe eine schlechte Erfahrung bei Ebay Kleinanzeigen gemacht und möchte zunächst meine Erfahrung schildern um dann auf das Problem zu kommen.
Ich habe exakt vor einer Woche, für ein bereits ausverkauftes Konzert im Ausland Karten gekauft. Der Preis (250€ für 2 Karten) lag deutlich über dem Einkaufswert der Karten, allerdings etwas unter dem geforderten Wert (über 300 €).
Nach kurzer Emailabsprache einigte ich mich mit dem Verkäufer und wir machten aus, dass er nach Erhalt der sofort getätigten Onlineüberweisung, die Konzerttickets zu mir sendet. Der Verkäufer versicherte mir, sich noch einmal zu melden um den Erhalt des Geldes zu bestätigen. Soweit so gut.
Derweil habe ich (was nicht weiter wichtig ist, für mich allerdings ärgerlich) einen Hotelaufenthalt und Flüge gebucht.
Nach drei Werktagen (am Freitag) fragte ich erstmals vorsichtig nach, ob das Geld schon angekommen sei und entschuldigte meine Ungeduld.
Eine etwas nachdrücklichere Email habe ich am Sonntag abend versendet.
Heute bekam ich dann endlich Rückmeldung.
Eine dem Verkäufer bekannte Person (Arbeitskollege) schrieb mir im Auftrag des Verkäufers und erklärte mir dass er einen schweren Autounfall hatte und nicht mehr ansprechbar ist. Die Karten müssten im Auto sein, war der Verkäufer ja gerade auf dem Weg zur Post. Man könne nichts machen, da die Unfallursache noch nicht geklärt ist und sich die Karten im eingeklemmten Frontbereich des Autos befinden. Das Geld wird zurückgebucht, versicherte mir die unabhängige Person.
Ich bekundete mein Mitgefühl und sprach mein Verständnis aus.
Ich habe ein komisches Gefühl bei der Sache, da ich dem Verkäufer keinen Betrug unterstellen möchte.
Allerdings verstehe ich nicht wie ein Arbeitskollege dazu kommt, die ebay Angelegenheiten für eine nicht ansprechbare Person zu klären, wie er an das Emailkonto kommt, wie er Umbuchungen machen kann und woher er weiß dass die Karten im Auto sind.
Ich habe ganz vorsichtig gefragt ob es möglich ist mir eine Telefonnummer des Sachbearbeiters zu geben oder des Schrottplatzes um meine Karten selbstständig abzuholen.
Darauf reagierte er freundlich aber mit dem Verweis er sei empört über die von mir gemachten Probleme. Er sagte, er müsse im Auftrag von X Gebrauch des allgemeinen Rücktrittsrechts machen, bedankte sich herzlich und verblieb mit freundlichen Grüßen.
Habe ich das Recht hier irgendetwas zu unternehmen um doch noch an die Karten zu kommen oder bleibt mir nichts anderes übrig als das Geschilderte als wahr anzunehmen? Kann ich auf einen Beweis beharren, den mir der Arbeitskollege des Verkäufers aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erbringen wollte?
Das Problem in dieser Angelegenheit ist für mich, dass ich die Angehörigen, sollte es wirklich einen Unfall gegeben haben, nicht zusätzlich belasten möchte. Allerdings ist auf der anderen Seite die teure Reise, die nur für dieses eine Konzert gebucht und bezahlt wurde, was mich verärgert.
Ich bitte um Rat! Danke!