
AW: Website eines Projektes bildet Foto ab, was ist machbar?
Man muss da im Rahmen der Ausbildung wohl oder übel zustimmen, da keine Benotungseinbußen riskiert werden dürfen.
Muss man nicht, man kann die Zustimmung auch verweigern. Und wenn es deswegen(!) schlechte Noten gibt, kann man dem widersprechen. Man stimmt also (rechtlich gesehen) freiwillig zu.
Die Person fühlt sich aber gar nicht wohl, mit Foto und vollem Namen für die gesamte Welt präsent zu sein, weil die Person nun mal lieber Gründe hat anonym sein zu wollen (sagen wir z.B. wegen Bewerbungen oder schlichtweg Schutz).
Eine einmal erteilte Zustimmung ist bin dend, es sei denn, die Person kann Gründe nachweisen, die gegen Persönlichkeitsrechte verstoßen oder die der gegenwärtigen Anschauung (sehr problematisch aber theoretisch möglich) nicht mehr entsprechen. Nur weil es der Person "plötzlich nicht mehr passt" darf die Zustimmung nicht im Nachhinein zurückgezogen werden.
Dort bekommt man zu hören, das man die Seite nicht löschen könne, weil es nur den Domaininhaber etwas angeht.
Womit die recht haben.
Leider stellt sich aber heraus, das der Domaininhaber unbekannt verzogen ist. Offenbar kümmert man sich auch gar nicht mehr um betreffende Website, somit ist sie sozusagen ein Schiff ohne Steuermann und das Ding geistert im Netz herum. Die Person hat den Domaininhaber sogar irgendwann mal gebeten, die Seite still zu legen, doch passiert ist leider nichts.
Das ist einfach Pech. Allerdings könnte man den Registrar der Domain wegen falschen Angaben informieren. Wie schnell und ob der dann reagiert ist sein Problem.
Irrtümlicherweise ist plötzlich von Persönlichkeitsverletzung und Urheberrecht die Rede und es wird gebeten zu beanstandendes Bildmaterial zukommen zu lassen. Dummerweise war das ursprüngliche Anliegen schlicht und einfach eine alte, abgelaufene Seite mit Foto dicht zu machen.
Das wären ja auch die einzigen Gründe, die ein Dritter vorbringen könnte. An der Stelle ist der Registrar ja sogar der Person entgegen gekommen.
Wie sollte ein Mensch in so einem Fall weiter vorgehen, ohne Öl ins Feuer zu kippen? Zu erwähnen ist auch, das diverse Videos zu Werbezwecken ihren Weg zu Videoportalen gefunden haben, in denen unter anderem die Person zu sehen ist. Diese wurden hochgeladen, ohne deutliches Einverständnis.
Letzteres geht auch nur den Urheber was an.
Kurz: Entweder den Urheber dazu bewegen, das Ganze zu löschen oder den Registrar wegen falschen Daten in kenntnis setzen. Mehr bleibt nicht.
Meine Beiträge sind immer (auch wenn es nicht ausdrücklich dabei steht) meine persönliche Meinung und müssen (und werden) nicht immer mit der aktuellen Rechtssprechung oder der Lehrmeinung im Jurastudium / anderen rechtswissenschaftlichen Studiengängen übereinstimmen. Sie sind lediglich meine Auslegung von mir bekannten Gesetzen und Urteilen.