Nachnahmegebühr nur zum Teil bezahlt

[Kanye90]

Eine Frage:

Wenn ein Kunde ein Paket per Nachnahme bestellt, der Postbote es beim Kunden abgibt, allerdings statt des vollen Betrags nur einen Teil (z.B. statt 130,00 EUR nur 13,00 EUR) verlangt, ist der Kunde dann verpflichtet, nachträglich den restlichen Betrag zu zahlen oder muss dafür die Post aufkommen bzw. bleibt der Verkäufer darauf sitzen?

[aaky]

Der Käufer hat seine vertragliche Pflicht nicht erfüllt, die darin besteht, den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen (BGB).
Wie das dann abläuft, ob die Versicherung der Post dafür aufkommt, der Briefträger aus seiner Tasche zahlen muss oder der Käufer entsprechende Aufforderungen bekommt kann ich nicht sagen, aber der Käufer wäre auf jeden Fall verpflichtet, den Rest noch zu zahlen.

[Kanye90]

Schonmal vielen Dank für die zügige Antwort.

Und gemäß dem Fall, der Postbote geht nochmal auf den Kunden zu und verlangt von ihm den Restbetrag - könnte der Kunde abblocken und sagen er habe schon die Nachnahme (was in dem Fall ja auch stimmte, allerdings wurde die falsche Summe verlangt) gezahlt und für ihn wäre die Sache erledigt?

[aaky]

Proboieren könnte der Käufer es, allerdings wird er rechtlich damit nicht weit kommen. Wie bereits erwähnt, er hat die Pflicht zur Zahlung des vereinbarten Betrags. Der Käufer könnte es damit bestenfalls hinauszögern. Und wenn dann zusätzliche Kosten entstehen (Anwalt ...) darf die der Käufer auch bezahlen (Schadensersatz). Er wird bei einem Rechtsstreit mit seiner Auffassung bestimmt nicht durchkommen

[Elradon]

Tja, sei denn es wurde vereinbart, dass der Kaufpreis der ist, der später von dem Postboten bei Übergabe gefordert würde

[aaky]

Davon geh ich mal nicht aus

allerdings statt des vollen Betrags nur einen Teil (z.B. statt 130,00 EUR nur 13,00 EUR) verlangt

[Kanye90]

Naja, für den Postboten wäre es dann ja der volle Betrag gewesen, also die z.B. 13,00 EUR von 13,00 EUR.

[aaky]

Es geht ja auch nicht darum, was der Käufer dem Postboten schuldet, sondern dem Verkäufer. Und wenn der nicht sein volles Geld bekommt, kann er das vom Käufer einfordern. Entweder über die Post (wenn das in den Nachnahme-Bedingungen so drin steht, die müsste man sich mal genau anschauen) oder direkt Aber egal wie, der Käufer muss sicherlich irgendwann den Restbetrag zahlen.

[Craphix]

Es war ja wahrscheinlich so, dass P1 bei P2 bestellt. EUR 130.00 kostete es, achja, dann nehme ich mal per Nachnahme.

Somit kam ein gültiger Rechtsvertrag zu Stande - der Postbote erbringt Dienstleistungen - er soll das Geld einziehen. Wenn er zu wenig/zu viel einzieht, ändert das nichts am Rechtsgeschäft zwischen P1 und P2.