
AW: Nachnahme Sendung erhalten & nicht bezahlt - Rechtliche Konsequenzen?
Ich würde sagen, dass der Verkäufer weiterhin einen Anspruch auf Zahlung des Betrages hat. Dabei muss beachtet werden, dass das Zahlungsmittel vertraglich auf Nachname festgelegt wurde, also der Kunde darauf bestehen kann, dass er das Geld in Bar an seinem Wohnort übergeben kann. Mir fällt auch kein rechtlicher Aspekt ein, nachdem man dieses Ergebnis "korrigieren" könnte; mir scheint es auf der einen Seite nicht sonderlich gerecht, wenn der Kunde ohne weiteres auch per Überweisung zahlen könnte. Andererseits hatte er ja auch schon gewissen Aufwand, etwa das Bargeld abzuheben und letztlich ist genau das vertraglich vereinbart gewesen.
Beim "Herausreden" käme eine Strafbarkeit wegen Betrugs in Betracht.
Bei Unterschrift durch den Nachbarn wurde das Paket zugestellt, allerdings nicht beim Empfänger. Nach meiner Ansicht ist der Nachbar als Empfangsbote zu qualifizieren, sodass sein Handeln noch im Risikobereich des Verschickenden liegt. Anders wäre es, wenn der Nachbar ein Empfangsvertreter wäre (etwa, weil er gegenüber DHL als Empfänger benannt wurde).
Der Nachbar hat Besitz an der Ware erlangt. Ansprüche auf Besitzübertragung sind zahlreich im BGB vertreten.
Ich kann mit meinen Beiträgen nur einen Ausschnitt des Rechts abdecken und auch nur meine eigene Position aufzeigen. Im Recht hängt viel von Argumentation ab. Ich bitte daher zu beachten, dass meine Beiträge keinen anwaltlichen Rat ersetzen können.